Verfügt ein Gerät (z. B. Server oder Netzwerk-Switch) über ein redundantes Netzteil, dann sind in diesem mindestens zwei unabhängige Netzteile verbaut. Die Netzteile sind in der Regel so konzipiert, dass sie die gesamte Last auch alleine tragen können. Im Normalbetrieb kann es lastabhängig sein, dass beide Netzteile einen Teil der Last tragen und so ähnlich belastet sind. In der heutigen Zeit ist jedoch häufig nur ein Netzteil aktiv und das andere vollständig passiv, dies dient vor allem der Erhöhung der Effizienz. Ist ein Netzteil stärker ausgelastet, weist dies einen höheren Wirkungsgrad auf und verbraucht dadurch in Summe weniger Strom.
Sollte es zu einem Stromausfall oder einem Defekt auf einem Netzteil kommen, dann übernimmt das Andere automatisch die Stromversorgung, ohne dass es zu Unterbrechungen oder Ausfällen kommt. Dadurch wird eine höhere Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Stromversorgung erreicht.
Ein redundantes Netzteil ist besonders wichtig in kritischen Anwendungen wie Serverräumen, Rechenzentren und medizinischen Einrichtungen, wo eine unterbrechungsfreie Stromversorgung von entscheidender Bedeutung ist. Es schützt wichtige Daten und Geräte vor Schäden, die durch Stromausfälle verursacht werden können.
Es gibt verschiedene Arten von redundanten Netzteilen, wie beispielsweise 1+1-Redundanz, 2+1-Redundanz und N+1-Redundanz. 1+1-Redundanz bedeutet, dass es zwei unabhängige Stromversorgungseinheiten gibt, von denen immer nur eine aktiv ist. 2+1-Redundanz bedeutet, dass es zwei aktive und eine passive Stromversorgungseinheit gibt, und N+1-Redundanz bedeutet, dass es mehrere aktive und eine passive Stromversorgungseinheit gibt.
In Rechenzentren ist es üblich, dass alle vorhandenen Stromkreise über eine USV-Anlage laufen, dadurch wird eine unterbrechungsfreie Stromversorgung gewährleistet. Vorgeschaltet wird dann häufig zwischen dem Stadtnetz (reguläre Stromversorgung) und dem Notstrom (über einen Notstromgenerator) unterschieden. Die USV-Anlage ist letztlich jedoch die "last line of defense" zwischen einem Stromausfall und dem unterbrechungsfreien Betrieb, denn die USV-Anlage puffert solange die Stromversorgung bis der Notstromgenerator angelaufen oder die reguläre Stromversorgung wiederhergestellt ist.
Das redundante Netzteil im Rechenzentrum wird üblicherweise an unterschiedliche Stromkreise angeschlossen, diese sind über verschiedene Sicherungen und Unterverteilungen angeschlossen. Mit Hilfe des redundanten Netzteils kann also bis zum letzten Punkt dafür gesorgt werden, dass das System weiterhin mit Strom versorgt ist. Theoretisch könnte dadurch die reguläre Stromversorgung, eine komplette Unterverteilung oder gar eine komplette NSHV (Niederspannungshauptverteilung) und ein Netzteil ausfallen, ohne dass der Server strombedingt ausfallen würde - dazu müssten aber die "richtigen" Komponenten ausfallen.