Festplatte online vergrößern

ACHTUNG: Die nachfolgende Anleitung soll lediglich eine Hilfestellung sein. Bevor Sie solche Arbeiten ausführen, sollten Sie immer ein Backup der Daten erstellen. Für Datenverlust übernehmen wir keine Haftung!

Nachdem Sie auf ein höheres Paket oder eine größere Festplatte geupgraded haben, ist es aufgrund der darunterliegenden Virtualisierung nötig, dass die Partition(en) und das Filesystem vergrößert werden. Grundsätzlichen können Sie dies z. B. mittels GParted ISO tun, welche Sie im Kundenzentrum einbinden können, alternativ dazu können Sie dies auch online durchführen. Für die Online-Vergrößerung haben wir Ihnen nachfolgend eine Anleitung bereitgestellt.

  1. Nach dem Upgrade und der Freischaltung auf das größere Paket, prüfen Sie bitte mittels dmesg | grep sda ob die Vergrößerung auch von Ihrer VM erkannt wurde. Eventuell müssen Sie "sda" an das bestehende Layout anpassen.
    Sie sollten eine Ausgabe ähnlich wie folgende erhalten:
    [    1.581925] sd 2:0:0:0: [sda] 104857600 512-byte logical blocks: (53.7 GB/50.0 GiB)
    [    1.581954] sd 2:0:0:0: [sda] Write Protect is off
    [    1.581955] sd 2:0:0:0: [sda] Mode Sense: 63 00 00 08
    [    1.582008] sd 2:0:0:0: [sda] Write cache: enabled, read cache: enabled, doesn't support DPO or FUA
    [    1.604221]  sda: sda1 sda2 < sda5 >
    [    1.604802] sd 2:0:0:0: [sda] Attached SCSI disk
    [    9.836185] EXT4-fs (sda1): mounting ext2 file system using the ext4 subsystem
    [    9.837702] EXT4-fs (sda1): mounted filesystem without journal. Opts: (null)
    [547002.172176] sd 2:0:0:0: [sda] 209715200 512-byte logical blocks: (107 GB/100 GiB)
    [547002.172390] sda: detected capacity change from 53687091200 to 107374182400​
    In der letzten Zeile können Sie anhand folgender Meldung detected capacity change sehen, dass die Vergrößerung erkannt wurde.
  2. Prüfen Sie nun ob parted bereits installiert ist. Ist das nicht der Fall, kann dies mit apt install parted oder yum install parted nachgeholt werden.
  3. Vor den Arbeiten an der Partitionstabelle sollte man sich immer diese einmal ausgeben lassen, um diese nachträglich ggf. reparieren zu können. Geben Sie dazu einfach den Befehl fdisk -l /dev/sda | grep ^/dev ein. Sie sollten nun eine Ausgabe wie folgende erhalten.
    root@localhost:~# fdisk -l /dev/sda | grep ^/dev
    /dev/sda1  *      2048    499711    497664  243M 83 Linux
    /dev/sda2       501758 104857599 104355842 49.8G  5 Extended
    /dev/sda5       501760 104857599 104355840 49.8G 8e Linux LVM​
  4. Nun wechselt man in parted mit dem Befehl: parted /dev/sda hier sollte man nun mittels print all prüfen, welche Partitionen es alles gibt. In folgendem Beispiel muss die Partition 2 und 5 vergrößert werden, da die Partition 2 die Grundlage für die Partition 5 bildet. Mit den Befehlen resizepart 2 100% und resizepart 5 100% vergrößert man beide Partitionen auf das Maximum. Abschließend kann mittels print all prüfen ob alle nötigen Partitionen nun auch die korrekte Größe haben. parted kann man nun mit quit wieder verlassen.
    root@localhost:~# parted /dev/sda
    GNU Parted 3.2
    Using /dev/sda
    Welcome to GNU Parted! Type 'help' to view a list of commands.
    (parted) print all
    Model: QEMU QEMU HARDDISK (scsi)
    Disk /dev/sda: 107GB
    Sector size (logical/physical): 512B/512B
    Partition Table: msdos
    Disk Flags:
     
    Number  Start   End     Size    Type      File system  Flags
     1      1049kB  256MB   255MB   primary   ext2         boot
     2      257MB   53.7GB  53.4GB  extended
     5      257MB   53.7GB  53.4GB  logical                lvm
     
    Model: Linux device-mapper (linear) (dm)
    Disk /dev/mapper/localhost--vg-swap_1: 1074MB
    Sector size (logical/physical): 512B/512B
    Partition Table: loop
    Disk Flags:
     
    Number  Start  End     Size    File system     Flags
     1      0.00B  1074MB  1074MB  linux-swap(v1)
     
    Model: Linux device-mapper (linear) (dm)
    Disk /dev/mapper/localhost--vg-root: 52.4GB
    Sector size (logical/physical): 512B/512B
    Partition Table: loop
    Disk Flags:
     
    Number  Start  End     Size    File system  Flags
     1      0.00B  52.4GB  52.4GB  ext4
     
    (parted) resizepart 2 100%
    (parted) resizepart 5 100%
    (parted) print all
    Model: QEMU QEMU HARDDISK (scsi)
    Disk /dev/sda: 107GB
    Sector size (logical/physical): 512B/512B
    Partition Table: msdos
    Disk Flags:
     
    Number  Start   End    Size   Type      File system  Flags
     1      1049kB  256MB  255MB  primary   ext2         boot
     2      257MB   107GB  107GB  extended
     5      257MB   107GB  107GB  logical                lvm
     
     
    Model: Linux device-mapper (linear) (dm)
    Disk /dev/mapper/localhost--vg-swap_1: 1074MB
    Sector size (logical/physical): 512B/512B
    Partition Table: loop
    Disk Flags:
     
    Number  Start  End     Size    File system     Flags
     1      0.00B  1074MB  1074MB  linux-swap(v1)
     
     
    Model: Linux device-mapper (linear) (dm)
    Disk /dev/mapper/localhost--vg-root: 106GB
    Sector size (logical/physical): 512B/512B
    Partition Table: loop
    Disk Flags:
     
    Number  Start  End    Size   File system  Flags
     1      0.00B  106GB  106GB  ext4
     
    (parted) quit​
  5. Nun noch abschließend die Partitionstabelle prüfen fdisk -l /dev/sda | grep ^/dev :
    root@localhost:~# fdisk -l /dev/sda | grep ^/dev
    /dev/sda1  *      2048    499711    497664  243M 83 Linux
    /dev/sda2       501758 209715199 209213442 99.8G  5 Extended
    /dev/sda5       501760 209715199 209213440 99.8G 8e Linux LVM​
  6. Die Festplatte selbst hat nun die passende Größe, nun müssen die Änderungen noch dem Filesystem bekannt gemacht werden. Hierzu muss man nun zwischen LVM und ohne LVM unterscheiden:

Mit LVM:

  1. Nachdem die Partitionstabelle angepasst wurde, kann man nun das LVM entsprechend vergrößern. Dazu schaut man mittels pvs was man angeben muss und führt dann entsprechend pvresize /dev/sda5 aus, um das PV vom LVM zu vergrößern. Wenn man nun erneut mit pvs prüft, sollte man sehen, dass das PV nun auf der korrekten Größe ist.
    root@localhost:~# pvs
      PV         VG         Fmt  Attr PSize   PFree
      /dev/sda5  localhost-vg lvm2 a--  <49.76g    0
    root@localhost:~# pvresize /dev/sda5
      Physical volume "/dev/sda5" changed
      1 physical volume(s) resized or updated / 0 physical volume(s) not resized
    root@localhost:~# pvs
      PV         VG         Fmt  Attr PSize   PFree
      /dev/sda5  localhost-vg lvm2 a--  <99.76g 50.00g
  2. Abschließend muss noch das LV selbst sowie das FS angepasst werden, dies passiert dann mit dem Befehl lvresize --extents +100%FREE --resizefs /dev/mapper/localhost--vg-root :
    root@localhost:~# lvresize --extents +100%FREE --resizefs /dev/mapper/localhost--vg-root
      Size of logical volume localhost-vg/root changed from <48.76 GiB (12482 extents) to <98.76 GiB (25282 extents).
      Logical volume localhost-vg/root successfully resized.
    resize2fs 1.44.5 (15-Dec-2018)
    Filesystem at /dev/mapper/localhost--vg-root is mounted on /; on-line resizing required
    old_desc_blocks = 7, new_desc_blocks = 13
    The filesystem on /dev/mapper/localhost--vg-root is now 25888768 (4k) blocks long.​

Ohne LVM:

  1. Ohne LVM müssen Sie lediglich noch den folgenden Befehl absetzen um die Arbeiten abzuschließen: resize2fs /dev/vda1

Nun sollten Sie den größeren Speicherplatz auch mittels df -h sehen können:

root@localhost:~# df -h
Filesystem                    Size  Used Avail Use% Mounted on
/dev/mapper/localhost--vg-root   98G   45G   49G  49% /

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